Pick, Herz, Kreuz, Karo, alle vier waren sie wieder da und wollten wandern. Auf die Frage eines Polizisten, der uns nachts anhielt: „was machen sie hier?“ „wir gehen zu Fuss nach...“
„Was machen sie hier?“ er wurde ernsthafter. So war das bis jetzt fast jede Wanderung, leider nur in unserer Vorstellung. Es war ein Running Gag. Wir werden angehalten von einem Polizisten, der denkt, dass wir ihn verarschen, wenn wir ihm erzählen, dass wir zu Fuß von Krefel nach Venlo gehen. "Was machen sie hier?", oder besser, "was machen wir hier". Wer sind überhaupt wir? Wir sind Ben, Mutzi, Kauffman und ich. Es fing damit an, dass Kauffmann Krefeld gezogen ist, und Mutzi und ich ihm eine Wanderung nach Krefeld geschenkt haben. Eines Tages im Frühling wurde ich in Kaarst abgeholt und wir gingen zu Fuß nach Krefeld, lockere 21 km. Größenwahn überfiel uns, als wir dachten, wir können noch mehr schaffen. Kauffmann erzählte, dass er regelmäßig mit dem Fahrrad nach Holland fährt, um Gras zu kaufen und den Weg kenne. Den könnten wir doch gehen. Das war dann ohne Widersprüche angenommen und wir versuchten neue Leute zu gewinnen. Viele, die ich gefragt habe, ob sie Lust hätten, hielten mich für verrückt, nur ein einziger war noch zu holen: Ben. Wir, und damit meine ich, Herz Bube, Karo Zehn, Pik König und Kreuz Ass, gingen das erste mal nach Venlo an einem verregneten Herbsttag. Wir gingen gegen 12 uhr los, holten schnell noch paar Biere an der Tanke und machten uns auf den Weg, es war kalt, es war nass, aber wir waren ziemlich gut gelaunt. Wir waren mitten zwischen zwei Dörfern, als es wirklich anfing zu regnen. Ben, der im übrigen Veganer ist, fand einen Laubfrosch, der auf unserem Weg lag, hob ihn auf, um ihn ins Gebüsch zu legen. Vorher aber noch für ein Photo posen: er tat so, als ob er den Frosch küssen wollte. In diesem Augenblick sprang der Frosch von seiner Hand und „platsch“ auf den Asphalt. Alle viere von sich gestreckt, platt auf dem Boden, während die anderen lachten, rettete Ben ihm doch noch das Leben, Frösche haben eben keine Knochen und er überlebte diesen Stunt. Für einen Veganer muss das ein ganz schöner Schock sein, aber dann packte Kauffmann eine rohe Pizza Salami raus und fraß sie auf. Ben war dann kurze Zeit wirklich schlecht. Aber weiter ging´s, irgendwie muss es ja weitergehen. An der Tanke kaufte sich Kauffmann Buttermilch und Bier. Es war nicht anders zu erwarten, ihm wurde schlecht, so dass er unter einer Brücke in einen Bach kackte. Dabei verlor er natürlich seinen Schlüssel, war ja irgendwie klar, Dummheit muss bestraft werden. Wir gingen weiter und sangen aus unserem Lieblingsfilm, den man übrigens gesehen haben muss, um mitwandern zu dürfen, 00 Schneider „Jagd auf Nihil Baxter“ „wenn ich Dich nicht halten kann“ Wer nicht den Text kann, muss Fünf Mark ins Wanderschwein zahlen!
Wir wurden langsam müde, die Filmzitate hatten wir schon alle hinter uns und wir begannen ein Rätselspiel: man musste das deutsche Wort finden, das nur eine Silbe und dabei die meisten Buchstaben hat. "Schwimmt", "schließt", aber das Zepter und die Krone des Spiels ging an "quietscht"! Dann die letzte deutsche Rast am Nordkanal, der ja bekanntlich von Napeleon gebaut worden ist und von Neuss bis nach Venlo reicht. Wahnsinn!(soll übrigens endlich entschlammt werden!) Wir sitzten da, unsere Schuhe haben wir allesamt ausgezogen und machen Pause und können kaum weitergehen, weil unsere Füße und Beine schwerer als vor der Pause sind.
Kurz vor Holland singen wir das Hollandlied von Joint Venture, "nicht weit von uns im Westen, da liegt ein kleines Land." Stimmt, denken wir, man kann da nämlich zu Fuss hingehen, aber wir wussten nicht, dass unsere Kräfte immer weniger wurden und so ziemlich am Nullpunkt waren, als wir die holländische Grenze endlich erreichten. Endlich da, ach ne, wir müssen noch bis zum Bahnhof gehen. Kaum noch Gespräche, Schweigen, jeder trägt ab nun sein eigenes Laster (Zitatende: Guido Knopp: Stalingrad). Wir erreichen den Bahnhof, endlich, geschafft kaufen wir ein Ticket, kriegen gerade noch die letzte Bahn zurück nach Deutschland. Wir schlafen in der Bahn alle ein. Der Kontrolleur kommt, das Ticket reicht nicht aus. Arschloch, Fahrkartenfaschist, egal, er lässt es noch mal durch gehen, aber nur dies eine mal...Die anderen drei steigen in Kaltenkirchen aus, ich fahr weiter bis nach Neuss, schlafe ein, sag meinem Nachbarn, er solle mich in Neuss wecken. Die Bahn steht ne Minute in Neuss, ich werde geweckt, fahre nach hause, schlafe bis zum nächsten Mittag, fahre von Neuss nach Marburg mit der Bahn habe Ticket, will nachlösen, der Schaffnerfaschist von gestern erkennt mich nicht!
zurück zum Wanderclub Venlo kein e.V.
zurück zur Übersicht
zurück zur Homepage
„Was machen sie hier?“ er wurde ernsthafter. So war das bis jetzt fast jede Wanderung, leider nur in unserer Vorstellung. Es war ein Running Gag. Wir werden angehalten von einem Polizisten, der denkt, dass wir ihn verarschen, wenn wir ihm erzählen, dass wir zu Fuß von Krefel nach Venlo gehen. "Was machen sie hier?", oder besser, "was machen wir hier". Wer sind überhaupt wir? Wir sind Ben, Mutzi, Kauffman und ich. Es fing damit an, dass Kauffmann Krefeld gezogen ist, und Mutzi und ich ihm eine Wanderung nach Krefeld geschenkt haben. Eines Tages im Frühling wurde ich in Kaarst abgeholt und wir gingen zu Fuß nach Krefeld, lockere 21 km. Größenwahn überfiel uns, als wir dachten, wir können noch mehr schaffen. Kauffmann erzählte, dass er regelmäßig mit dem Fahrrad nach Holland fährt, um Gras zu kaufen und den Weg kenne. Den könnten wir doch gehen. Das war dann ohne Widersprüche angenommen und wir versuchten neue Leute zu gewinnen. Viele, die ich gefragt habe, ob sie Lust hätten, hielten mich für verrückt, nur ein einziger war noch zu holen: Ben. Wir, und damit meine ich, Herz Bube, Karo Zehn, Pik König und Kreuz Ass, gingen das erste mal nach Venlo an einem verregneten Herbsttag. Wir gingen gegen 12 uhr los, holten schnell noch paar Biere an der Tanke und machten uns auf den Weg, es war kalt, es war nass, aber wir waren ziemlich gut gelaunt. Wir waren mitten zwischen zwei Dörfern, als es wirklich anfing zu regnen. Ben, der im übrigen Veganer ist, fand einen Laubfrosch, der auf unserem Weg lag, hob ihn auf, um ihn ins Gebüsch zu legen. Vorher aber noch für ein Photo posen: er tat so, als ob er den Frosch küssen wollte. In diesem Augenblick sprang der Frosch von seiner Hand und „platsch“ auf den Asphalt. Alle viere von sich gestreckt, platt auf dem Boden, während die anderen lachten, rettete Ben ihm doch noch das Leben, Frösche haben eben keine Knochen und er überlebte diesen Stunt. Für einen Veganer muss das ein ganz schöner Schock sein, aber dann packte Kauffmann eine rohe Pizza Salami raus und fraß sie auf. Ben war dann kurze Zeit wirklich schlecht. Aber weiter ging´s, irgendwie muss es ja weitergehen. An der Tanke kaufte sich Kauffmann Buttermilch und Bier. Es war nicht anders zu erwarten, ihm wurde schlecht, so dass er unter einer Brücke in einen Bach kackte. Dabei verlor er natürlich seinen Schlüssel, war ja irgendwie klar, Dummheit muss bestraft werden. Wir gingen weiter und sangen aus unserem Lieblingsfilm, den man übrigens gesehen haben muss, um mitwandern zu dürfen, 00 Schneider „Jagd auf Nihil Baxter“ „wenn ich Dich nicht halten kann“ Wer nicht den Text kann, muss Fünf Mark ins Wanderschwein zahlen!
Wir wurden langsam müde, die Filmzitate hatten wir schon alle hinter uns und wir begannen ein Rätselspiel: man musste das deutsche Wort finden, das nur eine Silbe und dabei die meisten Buchstaben hat. "Schwimmt", "schließt", aber das Zepter und die Krone des Spiels ging an "quietscht"! Dann die letzte deutsche Rast am Nordkanal, der ja bekanntlich von Napeleon gebaut worden ist und von Neuss bis nach Venlo reicht. Wahnsinn!(soll übrigens endlich entschlammt werden!) Wir sitzten da, unsere Schuhe haben wir allesamt ausgezogen und machen Pause und können kaum weitergehen, weil unsere Füße und Beine schwerer als vor der Pause sind.
Kurz vor Holland singen wir das Hollandlied von Joint Venture, "nicht weit von uns im Westen, da liegt ein kleines Land." Stimmt, denken wir, man kann da nämlich zu Fuss hingehen, aber wir wussten nicht, dass unsere Kräfte immer weniger wurden und so ziemlich am Nullpunkt waren, als wir die holländische Grenze endlich erreichten. Endlich da, ach ne, wir müssen noch bis zum Bahnhof gehen. Kaum noch Gespräche, Schweigen, jeder trägt ab nun sein eigenes Laster (Zitatende: Guido Knopp: Stalingrad). Wir erreichen den Bahnhof, endlich, geschafft kaufen wir ein Ticket, kriegen gerade noch die letzte Bahn zurück nach Deutschland. Wir schlafen in der Bahn alle ein. Der Kontrolleur kommt, das Ticket reicht nicht aus. Arschloch, Fahrkartenfaschist, egal, er lässt es noch mal durch gehen, aber nur dies eine mal...Die anderen drei steigen in Kaltenkirchen aus, ich fahr weiter bis nach Neuss, schlafe ein, sag meinem Nachbarn, er solle mich in Neuss wecken. Die Bahn steht ne Minute in Neuss, ich werde geweckt, fahre nach hause, schlafe bis zum nächsten Mittag, fahre von Neuss nach Marburg mit der Bahn habe Ticket, will nachlösen, der Schaffnerfaschist von gestern erkennt mich nicht!
zurück zum Wanderclub Venlo kein e.V.
zurück zur Übersicht
zurück zur Homepage
Eggi - am Mittwoch, 21. Juli 2004, 13:55 - Rubrik: Quelle