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und in Sachen Schnaps ein Experte.

 

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Ich gehe gestern gemütlich über die Straße, wollte mich eigentlich mit Marcel treffen, aber als ich ihn angerufen hatte, teilte mir eine nette Stimme mit, dass die Nummer nicht mehr aktuell sei. Ich gehe also über die Straße und treffe zufällig seinen besten Freund Jonas mit seiner ausgesprochen attraktiven Freundin. Jonas erzählt mir, dass Marcel sein Handy verloren hat und gerade nicht erreichbar sei. Wir kommen kurz ins Gespräch über Verwechslungen bei den Worten Kichern und Kickern und irgendwie kommt mein Gehirn nicht mit und stehe auf dem Schlauch. Dieses will zum Ausdruck bringen, indem ich sage "ich habe ei... ", in diesem Augenblick schau ich seiner Freundin in den Ausschnitt und verliere für einen kurzen Monat die Konzentration und anstelle "eine lange Leitung" zu sagen, kommt aus mir raus.. "einen langen Schlauch".

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"Ich sag nur eins: Lebt gefährlicher...

Ich habe mir am Samstag den Film "die fetten Jahre sind vorbei" angesehen, ein unglaublich guter Film. Bin lange nicht mehr so von einem
Film beeindruckt worden, war ein fantastischer Film! Es gibt in diesem Film
einen Satz, der mich zum Nachdenken gebracht hat. Es geht darum, dass man
mit der Angst umgehen soll. Ich kann das nur bestätigen: lebt gefährlicher.
Es gibt Momente, in denen man einfach nachdenken und seine Angst überwinden
muss.

Beispiel Nr.1.
Ich gehe über einen Straßenbahnübergang. "Verdammt"; denke ich:
"ich habe mal wieder meine Tugend vergessen und nicht vierdimensional
gedacht. Was wäre wenn jetzt einer zurück aus der Zukunft kommt und mich
überfährt."; Man muss sich in diesem Falle nur einmal klar machen, dass
es eine über Milliarden Bahnübergänge gibt. Die Wahrscheinlichkeit, dass man
von einer auf Schienen fahrenden Zeitmaschine in Köln-Sülz überfahren wird,
ist relativ unrealistisch. Dennoch die Möglichkeit besteht. In diesem Fall,
um meine Kühnheit zu demonstrieren, gehe ich langsam mit Schweißausbrüchen
und Herzrasen über die Straßenbahnschienen.

Beispiel Nr. 2.
Ich gehe unter einer Brücke her. Ich gucke nach oben und bemerke die
annähernd 1000000 Bolzen, die bedrohlich nach unten schauen, die dafür da
sind, die Brücke zu halten. Die Gefahr im Auge, dass jeder Zeit ein Panzer
über die Brücke fahren wird und mir einen dieser Bolzen durch die
Fontanellen schießen kann, da die Brücke den Druck nicht aushalten kann,
gehe ich unter der Brücke her. Es heißt ja, dass die Wahrscheinlichkeit von
einer Kokosnuss erschlagen zu werden um mindesten 100 mal größer sei, als
mit dem Flugzeug abzustürzen, als ob es in Deutschland Palmen gibt... Man
sollte mal realistische Statistiken aufstellen, indem man die
Wahrscheinlichkeit eines Flugzeugabsturzes mit der Exekution durch einen
Brückenbolzen vergleicht, denn "jeden Augenblick" denke ich, "werde ich dem
Tod grüß Gott"; sagen. Aber anscheinend, bestellt er sich gerade mal
wieder nen Jagertee (Grüße an EAV) und vergisst mich abzuholen. Es gibt nur
eine Lösung, um mit dieser Angst umzugehen. Ich ziehe meinen Sturzhelm aus
und krieche auf dem Rücken, die Gefahr also im Auge, unter der Brücke her.

Beispiel Nr. 3
Ich stehe an der Ampel, die rot ist. Ich überlege rüber zu gehen, da die
Ampel der Autofahrer schon auf dunkelorange ist. Da kommt aber auch schon
ein Auto angesaust. Ich überlege. Im Paralleluniversum, das es ja bewiesener
Maßen gibt, sind alle Entscheidungen, die jetzt im Augenblick gefällt
werden, genau die gegenteiligen.. Ich merke, wie ich gezwungen werde, über
Rot zu gehen, ich kann nichts machen. Wahrscheinlich hat mein Parallelgeist
im Paralleluniversum die Entscheidung vor mir geschlossen, bleibt also
stehen und schickt mich somit in den Tod, da ich ja das Gegenteilige machen
muss. Ich gehe über die Straße, ich kämpfe dagegen an. Ich kann nur hoffen,
dass die Entscheidung des Autofahrers im Paralleluniversum diese ist, da er
es eilig hat, über Rot zu fahren. Ich gehe weiter, stehe mitten auf der
Straße. Das Auto bremst und ich uriniere gerade dort, wo ich stehe.
Lösung: Bring den Geist im Paralleluniversum um. Ich fahre also zur
Rheinbrücke und entschließe mich, nicht runterzuspringen und denke:
"den bin ich los!"

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Zeitweise übe ich mich als Deutschlehrer bei dem Kioskbesitzer gegenüber. Ich weiß nicht, aus welchem Land er kommt, aber anfangs dachte ich, dass er Inder sei und nannte ihn Apu, wie der Besitzer des Kwikimarktes bei den Simpsons, da es bei ihm im Laden alles gibt: Spaghetti, Bier, die Gemischte Tüte für 2 Euro, bei denen die Kinder nach „ich hätte gerne 6 von dem, 5 von dem 9 von dem 13 von dem und 7 von dem da...“ die wieviel-habe-ich-jetzt-Frage stellen. Er sagt dann immer ganz gelassen, vielleicht rät er ja auch, „einsfunfundfunfzig“. Apu ist, ich will es nicht beschwören, schon ein ziemlich einfach strukturierter Mensch, vielleicht denke ich das aber auch nur, weil er, bis auf mir den Preis des Bieres zu nennen, noch nie einen klaren deutschen Satz sagen konnte. Und dann sagt er immer, wenn ich gehe „schönen Abend noch“. Was soll das überhaupt heißen „schönen Abend noch?“, was ist das eigentlich für eine Verabschiedung. Irgendwann habe ich die Theorie entwickelt, dass er sich merkt, wie sich die Leute verabschieden, so hat er sich bei mir gemerkt, dass ich immer „schönen Abend noch" sage, so rein Gedankenversunken, aber ist ja auch vollkommen in Ordnung. Ich habe jetzt angefangen ihm andere Abschiedsformeln bei zu bringen, ich sage also immer, wenn ich gehe „auf wiedersehen“ oder „adieu“ oder auch „bis bald“ und brav, wie er ist, wiederholt er schön meine Abschiedsformel!“ Dann lächele ich ihn nett an und gehe. Mittlerweile kommt er mir ab und zu zuvor und sagt selbstständig „auf wiedersehen“ und lächelt wie ein Sextaner, der die binomische Formel gelernt hat. Aber ich frage mich tatsächlich, ob Apu ein Inder ist, er könnte auch Pakistaner sein oder Srilankäser sein. Mir fällt gerade ein, dass wir als Kinder bei dem Aufkleber „Ein Herz für Kinder“ das K ausgeschnitten haben und „KEin Herz für inder“ draus gemacht haben. Manchmal, wenn ich mich wieder über Apus enormen Falschenbierpreise aufregen (1,10 €), denke ich das auch wieder. 1,10 für ein scheiß Kölsch, das kann doch nicht wahr sein: Früher, und ich kann mich noch sehr gut an die schöne alte Zeit erinnern, als die D-Mark noch für Respekt in Europa gesorgt hat, kostete ein Bier bei Results Büdchen 1,75, das wären heute + 2% Inflation 90 Cent. Das wäre ein fairer Preis, auch 1€ ist in Ordnung, aber 1,10? Naja, wie dem auch sei. Für Kölsch sowieso zu viel.
Ich mein Alt-BIER ist Bier und Kölsch ist Kölsch, aber davon abgesehen ist dieses doch alles ziemlicher Quatsch, das ist ja alles Geschmackssache, aber da einen großartigen Unterschied zu sehen. Ich weiß es nicht, aber die Kölner sind ziemlich dumm, wenn es darum geht. Altbier mögen sie nicht, weil es aus Düsseldorf kommt. Und Kölsch darf ein Kölsch dann heißen, wenn es obergärig gebraut ist und die Brauerei Blick auf den Dom hat. Da hat doch Gaffel jetzt ein dunkles Kölsch mit dem Namen 1396 auf den Markt geschmissen. Vehement haben sie auf einer Presseerklärung die Vorwürfe zurückgewiesen, dass das ein Alt sei. Aber gehen wir mal der Sache auf den Grund. Alt und Kölsch haben folgenden Unterschied. Beide werden zwar obergärig gebraut, aber Altbier wird mit einer handvoll Röstmalz auf 1000 Liter und Kölsch mit einer Handvoll normalen Malz auf 1000 Liter gebraut. Die dunkle Farbe kommt also vom Röstmalz. Und so wird 1396 gebraut und von den Kölnern gesoffen, die ja eigentlich kein Alt mögen. Aber tatsächlich: 1396 ist ein schlechtes Alt, da es zu wenig Kohlensäure hat.
Wie dem auch sei. Ich habe jetzt einen Verein ins Leben gerufen „der Dom muss da weg“ e.V. Das ist ein gemeinnütziger Verein, der sich auf die Fahnen geschrieben hat, den Dom abzureißen. Mitglied kann jeder werden, der auch findet, dass der Kölner Dom hässlich ist. Seien wir mal objektiv: der Dom ist hässlich, der ist nicht schön, also von innen okidokie, schön dekoriert mit den ganzen Bildern und Heiligen und dem Gold, aber von Außen, ziemlich hässlich. Dieser ganze Kalkstein, der mittlerweile verwittert und grau ist, mir persönlich ein Dorn im Auge. Man kann an der Farbe des Domes erkennen, dass die Luft in Köln nicht gut ist. Früher als der Dom noch weiß war, strahlte er bei gutem Wetter bis nach Oberberg, aber heute an Glanz verloren. Der Dom hat die gegenteilige Verwandlung durchgemacht, der ist wie Gandalf nur umgekehrt, dieser wurde vom Grauen zum Weißen.
Mein Verein hat primäre und sekundäre Ziele. Primäres Ziel : Abreißen des Doms. Es ist ja so, dass der Dom nicht mehr der katholischen Kirche, sondern dem „Kölner Dom e.V.“ gehört. Das hat finanzielle Gründe, da somit mit Spendengeldern der Dom erhalten werden kann, die katholische Kirche könnte das nicht mehr finanzieren, wahrscheinlich hat der Nachbau des Petersdoms in Südafrika zu viel Geld gekostet. Die Mitglieder des Vereins „der Dom muss da weg sollen den Verein "Kölner Dom e.V." solange unterwandern, bis sie die 2-Drittelmehrheit haben und abstimmen können, dass der Dom verkauft wird. In der Zwischenzeit haben die Schergen des „der Dom muss da Weg e.V. soviel Geld gesammelt (Spenden können übrigens steuerlich abgesetzt werden), dass der Dom gekauft und zerstört werden kann. Der Vorstand des Vereines „Kölner Dom e.V.“ verkauft mir den Dom dann für einen symbolischen Preis von 4,44 Euro. Und dann heißt es „Asche zu Asche und Staub zu Staub“. Von dem gesammelten Geld muss natürlich ein Bauunternehmen beauftragt werden. Natürlich werden sich Leute vor die Abrissbirne schmeißen, aber bei der Umsetzung seines Lebenswerkes muss man schon über Leichen gehen.
Sekundäres Ziel: Kölsch muss sich einen anderen Namen suchen, da ja der Blick auf den Dom weg ist.
Jetzt wissen wir natürlich nicht, was mit dem freien Platz gemacht werden soll. Wir könnten anstelle des Doms einen Aldimarkt bauen. Mir hingegen schwebt einen riesige Hanfplantage vor oder viel besser eine Altbierbrauerei vor.

Also, wer interesse hat, dem „der Dom muss da weg“ e.V. beizutreten, (die ersten 500 Mitglieder bekommen ein Altbier auf Kosten des Vereins natürlich) meldet sich bitte unter Kirmesboxer(ät)gmx.net.

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Ich wurde gestern abend von einer kleinen Punkerin angesprochen und wurde gefragt, ob ich 20 Cent hätte. „Ja, habe ich“, sagte ich und ging weiter. Schnorren muss erlernt sein, da sollte man sich schon ein bisschen Mühe geben, einfach nur zu fragen, ob jemand Geld hat, reicht nicht mehr. Auch Schnorrer sollten mit der Zeit gehen und wenn sie das nicht machen wenigstens ein bisschen lustig sein. Mich hat in Düsseldorf vor drei Wochen, ich war unterwegs, um Weihnachtsgeschenke zu kaufen, ein Punker meines Alters angesprochen und meinte „Ey, haste mal nen Euro fürs Fest der Alkoholiker?“ Das fand ich ausgesprochen lustig, aber anstelle ihn einen Euro zu geben, gab ich ihm ein Bier seiner Wahl aus. Budweiser, gute Wahl, wenn auch das teuerste, aber wir haben ja Weihnachten, das Fest der Alkoholika! Es erinnerte mich ein bisschen, als eine Freundin (Susi) in der Altstadt nach Kippen von einem Penner angeschnorrt worden ist. Susi kramte ihre Camelpackung raus und der Penner meinte dreist: „Wie keine Luckies?“.
Naja, aber zurück zu den Schnorrern. Ich werfe ihnen Einfallslosigkeit vor: die haben einfach keine guten Ideen mehr. Ich habe vor zwei Jahren ein Stück Pappe aus einem Umzugskarton gerissen und habe „Bitte helfen Sie mir, habe Blasen und Nierenschwäche (komme gleich wieder)“ draufgeschrieben. Ich habe dann vor den Kaufhof einen Hut gelegt und habe das Schild davor hingelegt und ein Foto geschossen. Ich bin dann gegenüber in die Kneipe gegangen und habe, während ich mir einen antrank, beobachtet, was passiert. Paar Leute lachten, paar Leute sagten so was wie „unverschämt“ und einige warfen sogar Geld in den Hut. Nach zwei Bieren ging ich aus der Kneipe, drehte das Schild um, auf der Rückseite stand: „eine kleine Spende für Durst ohne Ende!“, dann legte ich einen Lockeurogroschen rein. Ich wartete solange bis ich auf die Toilette musste, ich quälte mich ein bisschen, hüpfte von einem Bein aufs andere, um das ganze realistischer zu machen, nahm mir das in den Hut reingeworfene Geld, drehte das Schild wieder um und ging schließlich wieder in die Kneipe und besuchte die Toilette.
Mir passiert es immer wieder, dass ich in eine Kneipe gehe und mich frage, ob ich schon mal da gewesen bin. Dann geht man auf die Toilette und da fällt es einem wie Schuppen von den Augen. Es ist manchmal der Toilettenspruch, der einen die Toilette in Erinnerung bringt. Am lustigsten fand ich: „ich, armer Künstler suche anspruchslose, reiche Frau“ mit Telefonnummer.
Ich trank den ganzen Tag, machte einen auf Blasenschwäche und Penner und versoff im Laufe des Tages gute 25€. Im Hut hatten sich insgesamt weitere 75 € gesammelt. Ich weiß nicht, was ein guter Schnorrer in der Düsseldorfer Altstadt so am Tag macht, ich allerdings würde mir das Geld in den Hut schmeißen. Mich haben schon häufig Punks angesprochen, ich weiß nicht, sehe ich so reich aus? Oder sprechen sie einfach jeden ohne Skrupel an? Man weiß es nicht. Einer netten Punkerin habe ich mal was vorgesungen. Ich glaube, es war Slime´s Störtebecker. Ich merkte allerdings schnell, dass Schnorren nichts mit Punkrock zu tun hat.
Tja, und jetzt, jetzt habe ich mir eine goldene Nase an Postkarten verdient. Ich habe die beiden Motive an ein Postkartenversandshaus verkauft und habe immer noch die rechte an den Bildern, bringt 1,25 Cent, nicht die Welt, aber es werden pro Jahr fast 1000000 verkauft.

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Grinsen musste ich ja eben schon, als ich aus dem Handelshof kommend, von einem Lottolosverkaufsüberredungskünstler angesprochen wurde. Ich höre mir so was ja pauschal an, nicht weil ich wirklich Interesse daran habe, sondern, weil ich immer wieder meine dialektischen Fähigkeiten ausprobieren will. Der Typ anfang zwanzig steht mit einer in seinem Alter netten Brünette zusammen. Ich habs beobachtet. Sie spricht die Frauen und er die Männer an. Er zählt mir dann alle Vorteile auf von dem was er verkauft. Man muss dann auch nur noch auf diesem Antrag unterschreiben und schon kriegt man einen Platz zugesichert und die Unterlagen zugeschickt. Ich sah das Formular und musste mich daran erinnern, dass letztes Jahr mich ein Verkäufer türkischer Abstammung schon so weit hatte, dass ich unterschrieben hatte, natürlich mit falschen Namen. Jener war so misstrauisch mir gegenüber, dass er mich wiederholt nach meiner Straße, meinem Geburtsdatum und Telefonnummer fragte. Ich wiederholte dank meines guten Gedächtnisses die mir erdachten Daten. Die waren eigentlich sämtlich die von meiner Exfreundin... Ich sah also das Formular. Dieser war eigentlich noch geschickter als der Türke letztes Jahr, denn er sprach von einem Antrag, was in Wirklichkeit ein Vertrag war, denn: „sie haben 2 Wochen Zeit, wenn Sie es sich anders überlegt haben zu widerrufen!“ Alles klar, danke geschenkt! Ich sagte ihm, dass man gerade bei 12 Euro immer darauf achten müsse, wofür man das ausgebe und dass das Geld ja nicht auf den Bäumen wächse. Er guckte kritisch in meinen Warenkorb. Ich hatte vorher für 500 Euro 20 Champagnerflaschen fürs Weihnachten gekauft. Er nickte und ich sagte: „ich geb ihnen einfach ein klares Nein“ Er nickte wieder, verabschiedete sich, machte ein betroffenes Gesicht und sprach direkt den nach mir kommenden Kunden in der souveränen Nettigkeit , die ich vorher auch genossen hatte, an. Er macht einen prima Job.
Ich musste an meine letzten Jobs denken, die mit großen Warenhäusern zu tun hatten. Irgendwie hatten sie immer mit Alkohol zu tun. Einmal musste ich als Weihnachtsmann bei einem großen amerikanischen Spielwarenhaus die Kinder mit Geschenken und kleinen Gimicks beglücken. Leider war ich noch vom Vorabend ziemlich betrunken, dass ich mir dachte, dass ein Kontersnaps um 9h genau das richtige vorm arbeiten sei. Zwei Kinder bekamen Angst, als sie meine Fahne rochen. Sie kamen aus einer sozial eher schwächeren Schicht, so dass sie wahrscheinlich beim Wahrnehmen meiner Fahne mit Schlägen rechnen mussten. Die Geschäftsleitung ist dieser Vorfall aufgefallen, so dass ich mein Weihnachtskostüm nach nur einer halben Stunde wieder zurückgeben musste. Die halbe Stunde habe ich dennoch abrechnen lassen, den Beleg habe ich heute noch!
Das andere mal musste ich bei Ikea Bratwürstchen verkaufen. Ein Scheißjob! Ich machte ihn drei Monate, die Bezahlung war gut. Ich ließ die Bratwürstchen von einem dafür erfundenen Gerät brat, das Rost hatte einen Motor, so dass es sich hin und her hin und her hin und her und hin und her bewegte, so dass die Würstchen gleichmäßig braun wurden. „Wer anderen eine Bratwurst brät, hat meist ein Bratwurstbratgerät“. Ich ließ mir von jungen Männern immer den Fanschal zeigen. Fortuna Düsseldorffans bekamen immer ne Wurst umsonst.
Im Dezember durfte ich zusätzlich noch Glühwein verkaufen mit Wodkaschuß. Der Glühwein war ausgesporchen lecker. Ich gab regelmäßig den Weihnachtsbaumverkäufern nen Glühwein aus. Den einen kannte ich noch aus meiner Schulzeit. Wir hatten einen Deal. Ich schenke denen „Schunkelbrause“ und sie schenkten mir zu Weihnachten nen Weihnachtsbaum. Meine Mutter schwärmt heute noch von dem „schönsten Weihnachtsbaum“, den wir je hatten. Der Kumpel von meinem Schulkameraden hasste Grönemeyer und der lief fast ausschließlich im Radio. „watt singt der da?“, fragte er mich, „Kühlschrank, kalt und leer? Wie unbewohnt, der hat doch ein Rat ab, der sollte mal schnell mit´m Kiffen anfangen, um klar zu kommen.“
Irgendwann so um vier kam ein Sturzbetrunkener Kumpel von mir an und kaufte sich ne Wurst. Er war so betrunken, dass er mich gar nicht wiedererkannte. Ich gab ihm die Wurst und nen Glühwein mit ordentlich Schuss aus. Er rief mich am nächsten morgen: „ey Ecki, samma? Du arbeitest doch bei Ikea. Haste mich gesehen? Ich bin heute morgen mit ner Ikeatasse in der Hand aufgewacht und weiß nichts mehr. Ich hab Angst, dass ich mir unterwegs ein Billyregal gekauft hab, ich find es einfach nicht, oh mein Kopf...“

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Mit ganzen vier Lenzen zeigte sich meine eigene Leidenschaft für Fotos und Filme. Bereits im Kindergarten tätigte ich meine ersten Erlebnisaufnahmen, künstlerisch noch nicht ausgereift, versteht sich von selber. Wie ein Faden zieht sich diese Leidenschaft durch mein Leben. Mit sechs den ersten Fotoapperat, mit sieben mein erstes Stativ. Mit 10 war ich nach jahrelangem Taschengeldeinsparens und vieler Spenden meiner lieben Großeltern in der Lage mir meine erste Spiegelreflexkamera zu kaufen, inklusive Blitzlicht.
Übertroffen wurden diese Aufnahme nur von meiner späteren Leidenschaft der Lomografie.

Auf einer evangelischen Jugendfahrt durfte ich die Kamera des Senfkorngruppenführers Michael halten, seit dem bin ich der Filmerei verfallen.
In der Film AG machte ich mit dem Filmprojekt "erst Ei, dann Huhn", eine kritische Abhandlung über Deutschland und dem Nationalsozialismus. Inhalt war, ob erst der Cheauvinismus oder der Antisemitismus in Deutschland Fuss fasste und ob es einen Zusammenhang gab. Weitere Filmprojekte folgten.

1997 gründete ich mit zwei Freunden den Filmklub "Drehbuch, nein danke!". Weitere Filme wie "50 Deutschland, na und?" brachten mir als Dokumentarfilmer weitere Erfolge.
Nach 5 Jahren und 10 Dokumentarfilmen entschlossen wir uns Okt. 2001 nach der Bundeswehrtrilogie neuen Aufgaben hinzugeben.
In dieser Zeit wurde ich als der "bolschewike Riefenstahl" bekannt. Die Szene war kritisch. Sie war sich nicht sicher, ob ich mit dem Film "Glaube, Tritte, Heimat!" nicht nur mit dem faschistischen Gedankengut kokettieren würde, sondern auch ein Faschist sei. Das künstlerische Schaffen wurde ausgeweitet und anstelle den Gegenbeweis anzutreten, wollte ich durch Übertreibung dieses Vorurteil künstlerisch lösen. Es folgte der Film "Adolf und Eva. das verlorene Paradies." Heroische Bilder gemischt mit Originalbildern überzeugten.

Seit einiger Zeit befasse ich mich aus Leidenschaft mit Werbefilme. Nebenbei arbeite ich an einer Dokumentation über Gabelstabler "Heben und Sterben des GS X2004".


bisherige Filme:

" erst Ei, dann Huhn" März.1996
" Ole, Olle, Voller, Völler, ich bin stolz Europameister" Sept. 1996
" Der Kuckuck und der Clan" Dez. 1996
" Bierkrug, Geschichte eines Säufers" Febr. 1997
" Mit dem Mittelfinger zur Leitkultur" Dez. 1997
" 50 Jahre Deutschland, na und?" Mai. 1998
" Abi, Karrie, Rente" Dez 1999
" Der Staatsfeind und die Bundeswehr" Febr. 2000
" Die Schwuchtel und die Bundeswehr" Mai 2000
" Die Nazis und die Bundeswehr" Okt. 2000
" Philosphie, der Weg in die Arbeitslosigkeit" Febr. 2001
" Boris war mal mein Idol" Juni 2001
" §11" Okt 2001
" Glaube, Tritte Heimat" Dez. 2001
" Adolf und Eva, das verlorene Paradies" März 2002
" kann nicht mehr, will nicht mehr, muss aber
(der Zwang in der Gesellschaft)" Juli 2002
" Nicht nur Pflichten, sondern auch Aufgaben" Febr. 2003
" Gliedwachsungen " Dez. 2003
" der siebente Abend." April 2004
" In nur fünf Tagen erschuf ich die Welt- bin ich besser als Gott?" Oktober 2004

Dieses Jahr bisher erschienen.
" nix Bongo Bongo spielen, putzen!" Juni 2005

zur Zeit in Arbeit:
"Das Heben und Sterben des GS X2004"

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Verschwende nicht Deine Zeit. Geh nach hause und befriedige Deine Süchte, meinetwegen auch Dich selbst. Aber lies bloß nicht den Schwachsinn, den ich hier immer wieder verzapfe. Es ist pure Zeitverschwendung und eine Intention hat das nicht. Ich schreibe, was ich will und wie ich es will. Vielleicht hast Du ja Lust auf meine Gedanken, dann bleib mal hier. Vielleicht kann ich alles für Dich sein: Dein Führer, Dein Morgenurin, Deine Alternative. Ich kann alles für Dich sein, ich kann Dir aber vielleicht auch sagen, wer Du bist oder dich neu erfinden. Brauchst Du das wirklich?

Ich brauch Dich nicht.

Ich kann Dir sagen, was ich brauche: Ich brauche jemanden, der rund um die Uhr seinen Schwanz auf den Tisch legt und dabei die deutsche Nationalhymne singt. Alleine dieses Bild turnt mich an. Ich finde es geil, es aktiviert meine Aufmerksamkeit. Ich stell mir das vor und finde es witzig. Ich lache.
Stell Dir das vor, da ist so ein Typ, der sein Geschlechtsteil, das mindestens länger ist als das der meisten Lebewesen, auf den Tisch legt und „Einigkeit und Recht und Frei-ei-ei-heit“ grölt. Dazu trinkt er noch ein Bier und raucht filterlose Zigaretten. „Warum macht er sowas?“, fragt man sich da.

Aber warum macht man das nicht selber.

Liegt es daran, dass man vielleicht eine Frau ist oder textunsicher in der Nationalhymne, weil man immer noch „Deutschland, Deutschland“ über alles singen, weil man den Bauernhof seines Großvaters aus Oberschlesien zurück haben will? Also, wenn jetzt ne Frau ihre Titten auf den Tisch legen und patriotisches Liedgut von sich lassen würde, wäre das künstlerische und vor allem sexuelle Provokation, aber macht ein Mann das, ist das wieder mal Erregung öffentlichen Ärgernisses. So weit sind wir schon, stell Dir das mal vor, man kann hier nicht so einfach seine Kanone auf den Tisch legen und national sein. Entweder oder. Ich würde bei der Frau denken, die solches tut: „Augen zu und fürs Vaterland“. Später fragt mich dann meine Tochter „wie hast Du Mami eigentlich kennen gelernt. Soll ich ihr dann erzählen, dass sie das Kunstobjekt „Bückstute Nr.1 - Titten raus für Vaterland“ eines extrem bekannten Realismuskünstlers war, die ich auf einer Vernisage begutachtet habe und dann gekauft habe? Allein um meiner Tochterwillen will ich lieber den grölenden Patrioten.
Ich gebs ganz offen zu: ich habs nicht so mit Patrioten. Die sind mir nicht geheuer, ich bin selber einer. Ja, da staunst Du. Ich bin so was von patriotisch. Manchmal überkommt es mich und ich pfeife, altes deutsches Liedgut „wenn alle untreu werden“ oder auch „ich spreng den Mast von Südtirol, den Bahnhof von Triest“. Wie bitte? Hab ich das wirklich gerade geschrieben? Habe ich wieder mit dem Nationalsozialismus kokettiert. Das ist alles Provokation. Ich meine so was doch gar nicht ernst. Das ist alles nur so daher gesagt, um von dem Typen mit dem stahlharten Eisenrohr, das auf meinem Tisch liegt, abzulenken, der gerade bei der dritten Strophe angekommen ist, abzulenken, denn eigentlich hat er ja mit der ersten Strophe angefangen zu singen. Und das Horst Wessel Lied kommt später. Wenn er zur „die Fahne hoch“ eine Erektion bekommt. Je kleiner der Genpool, desto höher der rechte Arm. Mit Patrioten muss man mir nicht kommen und schon gar nicht mit willenlosen Frauen, die fürs Vaterland alles tun.
Ich will lieber ein Mädchen haben, das den ganzen Tag auf ner Bank sitzt und Bücher ließt, meinetwegen darf sie Mimmi heißen und Bill Ramsey geil finden. Ich würde sie den ganzen Tag beobachten und nichts dabei denken. Sie sitzt da, ließt konzentriert irgendeinen Schmöker, der mir völlig fremd ist. Zwischendurch räkelt sie sich und guckt mich leicht erotisch an, lächelt, zieht ihren Pullover aus und sonnt sich zwei drei Minuten. Sie weiß, dass ich nicht anders kann, als ihr zuzugucken. Ich muss sie zeichnen. Ich muss ein Kunstwerk aus ihr machen, sie vervielfältigen, der Welt das Bild zeigen. In meiner Jahre langen Karriere als Aktzeichner habe ich mich auf Nacktbilder spezialisiert, so wird meine lesende Muse zu einer pornografischen Zeichnung, in der Gestalt einer Rubensdame, mit gespreizten Beinen zu sehen ist. Tätowiert ist sie auch, unter ihrem üppigen Hängebusen, also direkt über der überaus stattlichen Scharmbehaarung steht: „für Dich und Deutschland!“. Mit diesen Bildern beleide ich nicht nur den guten Geschmack, sondern auch den Verstand. Doch die Preise für meine Musenbilder sind enorm. Künstler verstehen den intellektuellen Anspruch, der sich dahinter versteckt. Doch sie verkennen, dass hinter diesem Bild eine Muse steckt, deren Namen ich vergessen habe, weil ich ihn nie gewusst habe. Sie ist die Frau, die man auf dem Schulhof kennen lernt und nächtelang mit ihr Klammerblues zu „Teenagerliebe“ von den Ärzten tanzt.

Was hab ich eigentlich heute mit Deutschland und übertriebenen sexuellen Provokationen?

Wenn man in Deutschland aufgewachsen ist, dann interessieren einen Geschichten wie: „mein Großvater war Adjutant bei Adolf Hitler: Arisch blond, V-Rücken, Gardemaß. Er war in Kriegsgefangenschaft und wurde von den Russen gefragt, ob Hitler noch lebe. „Nein, sagte mein Großvater: „ich habe ihn verbrannt!“.“ Wir sind doch so bekloppt, wir haben Gesetze, die einem verbieten, die Geschichte anzuzweifeln, ob wir das gut finden oder nicht. Das nennt man Geschichtsbewältigung, um das mal „provokativ“ zu sagen. Ich halte das für Schwachsinn. Niemand zweifelt in Deutschland auch nur einen Kulakenmord von Stalin an, es gibt Bücher wie „Schwarzbuch des Kommunismus“, die anscheinend auch noch Gräueltaten von Adolf Hitler mit andern schlechten Taten anderer Menschen zu relativieren versuchen, aber geht es um die eigene Geschichte, versucht man schlimme Dinge mit schlimmen Dingen anderer Menschen zu rechtfertigen. Wir können ruhig mal ein bisschen stolz darauf sein, was wir geleistet haben, dass wir da stehen, wo wir sind und nach vorne gucken und um endlich mal auf den Punkt zu bringen, nicht immer den Vergleich mit dem Ausland ziehen, die Vergangenheit können wir ruhen lassen. Die deutschen haben aus ihren Fehlern gelernt.
Und dann kommt wieder dieser Mann in meinen Sinn, der ja immer noch mit runtergelassener Hose sein Geschlechtsteil auf meinem Tisch liegen hat. Eigentlich ist die Realität anders. Ich habe seine arische Vorhaut auf den Tisch getackert und ihm gesagt, er könne ja, wenn es weh, etwas singen, um sich von den Schmerzen abzulenken. Alleine dieses Bild turnt mich an. Ich finde es geil, es aktiviert meine Aufmerksamkeit. Die Realität sieht immer anders aus, oder glaubst Du wirklich, dass Adolf Hitler selber „mein Kampf“ geschrieben hat?

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Mein heutiges Thema ist: „Liverollenspieler“ Jeder, wirklich jeder darf individuell sein, jeder darf machen, was er will, jedem das sein, mir alles! Ich muss wieder einmal Menschen kategorisieren, ich kanns nicht lassen. Also mein heutiger Hass bezieht sich auf Liverollenspieler. Das sind so Menschen, die sich trauen, sich wie Menschen aus dem Mittelalter anzuziehen und so dann rumlaufen. Bei den meisten fing es ganz harmlos in der Pubertät mit DAS (das schwarze Auge) an. Ist ja auch vollkommen in Ordnung: man sitzt da so rum und baut sich eine Scheinwelt auf. Man ist ein Held XY und tötet gerne Orks, Trolle, aber auch Menschen, je nach Charakter.
Ich war früher immer ein Wikinger. Brutale losgelassene Gewalt hat mich immer schon fasziniert und als Wikinger konnte man einen dummen Charakter spielen, der zuschlägt, wann er will. Häufig überfiel ich meine eigene Gruppe und lynchte wahllos. Hammerharte Körperverletzung war übrigens mein Ressorts, da hat mir keiner so schnell was vorgemacht, ich ließ sie dann immer nach ihren Göttern schreiend liegen.
Danach bin ich immer in eine x-beliebige Taverne gegangen und habe meinen Geldbeutel aufgefüllt, indem ich ein Wettzechen gegen Zwerge gewann. Meine Gruppen schätzen nie meine konsequente Spielweise und riefen mich häufig nach meinen ersten Auftreten nicht mehr an, vielleicht lag es auch daran, dass sie damit beschäftigt waren, ihre neuen Charakter auszuwürfeln.
Ich brachte stets meinen Wikingercharakter Aasgeier Aasgeiers´son (genannt nach dem offensiven Mittelfeldspieler von Fram Reykjavik Asgeir Asgeierson (gesprochen wird’s allerdings Asgir)), der schwerst tätowiert war, mit. Er hatte von einem Halbgott eine Tätowierstube in Havanna geerbt und war auf das tätowieren von Eicheln spezialisiert.
Aasgeier hatte einen Tick. Bevor er zuschlug, musste er einen Vierzeiler aufsagen, den sein Vater ihm beigebrachte hatte.
„Ob Stuhl oder Tisch, ob Eiche oder Fisch. Ob Freund oder Feind. Du stirbst!“
Er war vollkommen sinnlos, aber er erlangte immer großen Applaus und häufig waren seine Gegner so erstaunt, dass sie noch während die Streitaxt zum Köpfen ausholte, klatschten. Der Kopf fiel auf den Boden, und als Trophäe schnitt er die Zunge des Gegners raus, die er dann trocknete. Er träumte davon sich davon mal ein Fell zu machen. Man stelle sich mal vor, ich wäre dabei geblieben. Oh Gott, ich hätte bestimmt mit Egoshootern angefangen und wäre ständig auf Liverollenspieltagen und hätte den Rest meiner Jugend mit Netzwerksessions verbracht. Diabolo III wäre mein Lieblingsspiel geworden.
Wie dem auch sei, es gibt eine Steigerung: Liverollenspieler. Das sind so Leute, wie oben erwähnt. Ich war mal auf einer Karnevalsparty, ich habe da für lau gesoffen, weil ich ein bisschen Thekendienst gemacht habe. Ich mache also ne Pause und gehe in den Garten. Erschrecke mich, weil da so ein Schatten auf dem Boden sitzt.
„Hä, was machst Du denn hier?“ „ich bin anders als die anderen. Ich genieße gerne den Wind auf meiner Haut“ „Ja“, dachte ich „Du bist wirklich anders als die anderen, sitzt da hier halb nackt im Februar rum, bekleidet mit nem Bärenfell. Bei Dir hakts wohl? Wie bescheuert muss man sein, Karneval einen auf aventurischen Krieger zu machen? Ist Dein Name Atreju?
„ich bin mit den Wölfen aufgewachsen!“
„wie bitte?“, frage ich.
„ich bin ein Rudeltier, nur das Rudel hat mich verstoßen!“
„du meinst das hoffentlich im übertragenen Sinne?“ Er schweigt und ist auf einmal nicht mehr da. Später seh ich ihn auf allen vieren den Mond anbeten.

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Ich war betrunken in Bonn um 18h inner Kneipe, als eine sms kam...

1. Hi Ecki, alles fit? Wat machste? Ich bin auf den Hosenkonzert, bist Du auch hier? Gruß Irv

Antwort: Hi, bin auch da! Erste Reihe! Voll geil hier! Stehe links vor der Bühne! Grüße Ecki

2. Jo, nicht schlecht da, ist ja voll die Stimmung. Bin leider hinten auf der Tribüne . Hol mir erst mal Bier, vielleicht bis später

Freu mich schon aie ganze Zeit auf Wort zum Sonntag! Gehe total ab! Komm nach vorne! Tribüne kann gar nichts!

3. Jo, schon versucht, die Ordner lassen mich net durchhau rein

Hab gerade Tanja S. getroffen, kennste die noch? Die hat mir ne Backstagekarte geschenkt Soll ich Breiti von dir grüßen?

4. Du Arsch, klar kenn ich die noch. Ich glaub dat jetzt net. Wir kommen vorbei..besorg 2 Karten mehr...viel Spaß und grüß mir die Jungs...

Sei in 10 Minuten vorne links vor der Tribühne. Ich hol dich rein!

5. Na, jetzt geht´s los. Jetzt geht’s los!

6. Alter das schaff ich niemals. bin im Block 150/Süd Bühne super Zeit oben...der Weg ist zu zeit. Danke trotzdem

Schade, hast Du nen Wunsche für die Zugabe?

7. Jo „niemals einer Meinung“ bitte mit Gruß an Tanja und mit „Tanja, willst Du mich heiraten?“ natürlich von mir

Campino machts und wird dich gleich (während der Zugabe) auf die Bühne bitten!

8. Hey cool, muss ich vorher irgendwohin? Er kann auch in meinem Namen Tanja fragen, da der Weg über 30 Minuten dauert, bis ich vorne wäre

komm zur Bühne! Schaffst DU es in 10 Minuten?

9. Ne, das schaffe ich nicht in 10 Minuten. Er soll es in meinem Namen machen und auf block 150, reihe 20 sitz 13 und 14 verweisen. Tanja merkt langsam was...

Ich habe da keinen Einfluss drauf, aber der Roadie meinte nach der Zugabe!

10. ok geht klar. Danke für deine Mühen. Viel Spaß noch und daumen drücken


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Heute morgen: ich stehe ein bisschen erhöht auf dem Straßenbahnsteig und gucke erst nach links, dann nach rechts und dann nach links und springe gut gelaunt auf die Strasse, um auf die andere Straßenseite zu gelangen, da von links weder eine Straßenbahn, ein Auto, ein Fahrrad oder ein sonstiger Verkehrsteilnehmer kommt. Da kommt doch eine bestimmt 70-jährige Dauerwellentussi mit einem Brillengestell, das damals, als sie es gekauft hatte, gerade aus der Mode gekommen war, mit ihrem, na ja, Auto von rechts und hupt, als sie im Schritttempo an mir vorbeifährt. Ihr Mund formt: „kannste nicht aufpassen“.
In mir kochte die Wut.
Erstens: was macht diese kaisertreue Schnepfe um 8:30h auf der Strasse. Zweitens, wenn sie schon auf der Strasse ist, warum. Gibt es irgendwelche Gründe für eine alte Frau mit Tempo 5 auf der Strasse den Verkehr aufzuhalten. Schließlich ist sie noch eine Parkplatzfaschistin und würde um diese Uhrzeit in Köln eh keinen Parkplatz finden. Aber da sah ich sie schon einparken. Rückwärts! Und ließ sich von einer fremden Frau einwinken. Der 3meter lange Toyota sollte in eine 6 Meter große Parklücke. „Sie stehen gut so!“ sagte ihre Einwinkerin. Ja, sie stand wirklich gut so: das Auto stand 1.5 Meter entfernt vom Bordstein und zwar schief. Naja, Schwamm drüber. Ich versteh´s nicht, wenn man etwas nicht kann, sollte man sich doch zumindest Mühe geben.
Aber kommen wir zurück zur Frage, was machen diese Frauen so früh auf der Straße. Ich hatte nur eine Erklärung. Preußisch erzogen wollen sie eine gute Hausfrau sein und deshalb gehen sie schon ganz früh morgens für 12 Personen einkaufen. Danach kochen sie auch für die selbe Anzahl, damit sie sich nicht so allein fühlen.
Pflichtbewusst wird also morgens um halb sieben aufgestanden, das Frühstück wird gemacht, dann wird der Mann um halb acht geweckt. Dieser ist zwar schon seit siebzehn Jahren Rentner und hatte sich nach seinem Beruf eigentlich immer gewünscht, ausschlafen zu können. Deshalb lässt sie ihn auch eine Stunde länger schlafen als früher, denn früher musste er schon um halb sieben aufstehen. Wie jeden Tag besteht er dann auf die eheliche Pflicht und lässt sich, solange der Kaffe noch kocht, einen blasen. Tja, denkt er sich, "früher Vogel fängt den Wurm. Er ist dank des allmorgendlichen Blowjobs ein guter, ausgeglichener Mann. Er freut sich schon auf die Zeit, wenn seine Frau senil ist und er, wenn er Lust hat, sie immer wieder daran erinnern kann, dass der allmorgendliche Blowjob noch nicht gemacht worden ist. So bekommt er sogar noch während des Topspiels im Kohlenpott Schalke - Dortmund seinen sechsten Orgasmus am Tag und träumt davon, im Sesselsitzend bei Fußball, Blowjob und Bier selig für immer einzuschlafen. Während er morgens also mit ihr frühstückt, schmeißt er sich paar Kräuter rein und will zurück ins Bett. Um seine Ruhe zu haben, schickt er sie einkaufen und uns damit in Verderben. Hauptsache er kann ausschlafen. Er denkt nur temporär und weiß gar nicht, dass seine Frau gar nicht immer einkaufen geht, sondern zum Psychiater rennt und diesem von ihrer Nachkriegszeit erzählt. Sie hätte damals Tausende sterben sehen und ihr einziges Glück sei der morgendliche Sex am morgen. Der Psychiater, der übrigens kein Freudianer ist, schläft fast immer ein und gibt ihr dann eine Tablette, die eigentlich nichts bringt, aber ihm ein gutes Gefühl. Beim zwölften mal aber überredet er sie zu einem Sexualtherapeuten zu gehen.
„Sex“ denkt sie also, als sie an mir vorbeigefuhr und energisch hupte. „Sex?“ fragte sie sich, als sie immer noch an mir vorbeifuhr und hupte. „Sex! Was hat das denn mit Sex zu tun?“ Es war ihr erster Termin bei dem Sexualtherapeuten. Sie war ja so was von wütend und das ließ sie da an mir aus. Ne, ist ja klar. Sicher wird sie zu einer dieser endsiebziger, die in der Talkshow dann ihr „Recht auf Orgasmus“ fordern. Der Mann sitzt dann daneben, natürlich total gelassen, da er auf seinen morgendlichen Blowjob natürlich nicht verzichtet hatte und sagt: „ja, du hättest ja mal was sagen können.“. Da fällt ihr nichts mehr ein und der Moderator fragt sie, warum sie denn nie etwas gesagt hätte. „das hat mir mein Sexualtherapeut eingeredet, ich war vierzig Jahre lang glücklich verheiratet“ „ich doch auch“, sagt der Mann und freut sich auf den nächsten Morgen, wenn alles wieder so ist, wie es immer war. „Und dann kommt da so einer her und redet mir ein, ich hätte auch ein Recht auf Organismus. Also ne, wirklich, ich konnte auch ohne gut leben. Hauptsache Dir geht es gut“, sagt sie, nimmt ihn bei der Hand. Er küsst sie, allerdings nicht auf den Mund, er weiß schon warum...

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