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und in Sachen Schnaps ein Experte.

 
Ich wurde gestern abend von einer kleinen Punkerin angesprochen und wurde gefragt, ob ich 20 Cent hätte. „Ja, habe ich“, sagte ich und ging weiter. Schnorren muss erlernt sein, da sollte man sich schon ein bisschen Mühe geben, einfach nur zu fragen, ob jemand Geld hat, reicht nicht mehr. Auch Schnorrer sollten mit der Zeit gehen und wenn sie das nicht machen wenigstens ein bisschen lustig sein. Mich hat in Düsseldorf vor drei Wochen, ich war unterwegs, um Weihnachtsgeschenke zu kaufen, ein Punker meines Alters angesprochen und meinte „Ey, haste mal nen Euro fürs Fest der Alkoholiker?“ Das fand ich ausgesprochen lustig, aber anstelle ihn einen Euro zu geben, gab ich ihm ein Bier seiner Wahl aus. Budweiser, gute Wahl, wenn auch das teuerste, aber wir haben ja Weihnachten, das Fest der Alkoholika! Es erinnerte mich ein bisschen, als eine Freundin (Susi) in der Altstadt nach Kippen von einem Penner angeschnorrt worden ist. Susi kramte ihre Camelpackung raus und der Penner meinte dreist: „Wie keine Luckies?“.
Naja, aber zurück zu den Schnorrern. Ich werfe ihnen Einfallslosigkeit vor: die haben einfach keine guten Ideen mehr. Ich habe vor zwei Jahren ein Stück Pappe aus einem Umzugskarton gerissen und habe „Bitte helfen Sie mir, habe Blasen und Nierenschwäche (komme gleich wieder)“ draufgeschrieben. Ich habe dann vor den Kaufhof einen Hut gelegt und habe das Schild davor hingelegt und ein Foto geschossen. Ich bin dann gegenüber in die Kneipe gegangen und habe, während ich mir einen antrank, beobachtet, was passiert. Paar Leute lachten, paar Leute sagten so was wie „unverschämt“ und einige warfen sogar Geld in den Hut. Nach zwei Bieren ging ich aus der Kneipe, drehte das Schild um, auf der Rückseite stand: „eine kleine Spende für Durst ohne Ende!“, dann legte ich einen Lockeurogroschen rein. Ich wartete solange bis ich auf die Toilette musste, ich quälte mich ein bisschen, hüpfte von einem Bein aufs andere, um das ganze realistischer zu machen, nahm mir das in den Hut reingeworfene Geld, drehte das Schild wieder um und ging schließlich wieder in die Kneipe und besuchte die Toilette.
Mir passiert es immer wieder, dass ich in eine Kneipe gehe und mich frage, ob ich schon mal da gewesen bin. Dann geht man auf die Toilette und da fällt es einem wie Schuppen von den Augen. Es ist manchmal der Toilettenspruch, der einen die Toilette in Erinnerung bringt. Am lustigsten fand ich: „ich, armer Künstler suche anspruchslose, reiche Frau“ mit Telefonnummer.
Ich trank den ganzen Tag, machte einen auf Blasenschwäche und Penner und versoff im Laufe des Tages gute 25€. Im Hut hatten sich insgesamt weitere 75 € gesammelt. Ich weiß nicht, was ein guter Schnorrer in der Düsseldorfer Altstadt so am Tag macht, ich allerdings würde mir das Geld in den Hut schmeißen. Mich haben schon häufig Punks angesprochen, ich weiß nicht, sehe ich so reich aus? Oder sprechen sie einfach jeden ohne Skrupel an? Man weiß es nicht. Einer netten Punkerin habe ich mal was vorgesungen. Ich glaube, es war Slime´s Störtebecker. Ich merkte allerdings schnell, dass Schnorren nichts mit Punkrock zu tun hat.
Tja, und jetzt, jetzt habe ich mir eine goldene Nase an Postkarten verdient. Ich habe die beiden Motive an ein Postkartenversandshaus verkauft und habe immer noch die rechte an den Bildern, bringt 1,25 Cent, nicht die Welt, aber es werden pro Jahr fast 1000000 verkauft.

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