17.45 ich habe Dienstschluss, schnell nach hause, meine Gitarre holen, scheiße die D-Saite ist fast kaputt! Wo ist meine Ersatzsaite, gibts nicht, scheißegal, ich muss los. Heute steht ein kleiner Auftritt bei den Grünen an, die für ein Kulturcafé für die Stadt Kaarst werben wollen. Wir sollen paar Songs spielen und Olliver Keymis, ein Landtagsabgeordneter von den Grünen, wird einige moderne Texte vorlesen! Ich komme ca. gegen 18.45 am Kaarster Bahnhof an, bin dort verabredet, Susi und Mel sind schon da, sie geben ein schönes Pärches ab! Wo ist Odo? Odo ist nicht zu sehen, wir müssen ohne ihn los.
Wir kommen am Rathausplatz an, eine handvoll Leute sitzt am Grünenstand, wir werden begrüßt von jungen Grünen, die von ihrer Aufmachung, ihrer Kleidung und ihrem Umgang überhaupt keine Grünen sind,also, so wie man sie sich vorstellt, hätten genausogut in der CDU ihre Heimat finden können, ich freue mich aber darüber, dass sie den Weg nicht dahin gegangen sind.
Wir spielen zu aller erst Frösche weinen nie, dann Holland und schließlich Lesbische, Schwarze, Behinderte, anständiger Aplaus.
Dann kommt auch schon Olliver Keimer, er begrüßt uns, ist höflich, nett und ließt eine Kurzgeschicht von Max Goldt aus seinem Buch "Quitten für die Menschen zwischen Emden und Zittau" vor, der Bus und Fluglärm stört ihn ein wenig, er verhaspelt sich zwei drei mal, aber er kommt doch sehr gut durch. Danach spielen wir Politiker beim Ficken, ich achte auf Ollis Gesicht, er grinst und findet es lustig. Ich schäme mich beim Wichsen und dann noch ein kleine Meerjungfrau.
Eine wunderschöne Geschichte von Kurt Tucholski folgt: "der Mensch!" Er liest jetzt sicherer, er hat Spaß an der Sache bekommen, verliest sich gar nicht mehr. Wir lachen, freuen uns, dass wir hier sind und dass wir das mitmachen, mittlerweile sind wir ca. 25 Leute mit Zuhörern, Organisatoren und uns, also Olli und wir drei, denn Odo kam übrigens doch noch rechtzeitig.
"Das Loch" wieder ein Text von Kurt Tucholski folgt. Ich wusste gar nicht, dass der so gut schreiben konnte. Ich kannte bis dato nur den Text, in dem er sagte: "Soldaten sind Mörder", aus dem Zusammenhang gerissen, war das immer eine hohle Phrase, die ich nicht einordnen kann, weil es die dummen 14-jährigen Punker immer auf ihren Armeerucksäcken als Sticker, die sie bei A.M.Music oder anderen Mailorders bestellt haben, angenäht auf diesen getragen haben. "Soldaten sind Mörder" Meint der das ernst?, ich wusste es nie. Wenn man aber "Loch" gehört hat, dann muss man davon ausgehen, dass er nicht die 14-jährigen Parolenschreihälse, die jeden Scheiß mitkrakehlen, ansprechen wollte, sondern Menschen, ja, ich meine Menschen, die daüber nachdenken sollen. Ich werde jetzt Tucholskifan, sobald ich meine derzeitigen Bücher zu Ende gelesen habe, die da wären: 13, 39.90, 1979! Tatsächlich! 13 habe ich vor vier Jahren angefangen, wollte ich endlich zu Ende lesen, ich habe nie die Zeit und Lust gehabt, obwohl es echt ein gutes Buch war, es zu Ende zu lesen, die letzten 50 Seiten waren die letzten 4 Jahre ungelesen geblieben. Dann 39.90, ein Buch eines Mannes, der in einer Pariser Werbeagentur arbeitet und darüber ein Buch schreibt, was mich interessiert, da ich gerade eine Ausbildung in einer Werbeagentur angefangen habe, leider ist die deutsche Übersetzung sprachlich schlecht gelungen, finde ich, so dass ich es kaum lesen kann, hier fehlen mir noch 50 Seiten, aber das kann echt noch Wochen dauern, ich quäle mich durch dieses Buch, zu guter Letzt 1979, ich kenne nur Faserland von Christian Kracht und freue mich jetzt schon auf "1979".
Na gut, kurz unterhalte wir uns noch mit Herrn Keymes, was wir so machen, wir kommen kurz auf die Werbung zu sprechen, und über Privatkassen, ich stecke gerade in eine Kampagne für die Privatversicherung, schwieriges Thema, schwierige Zeiten, Kontra oder Pro, wer kann das entscheiden?
Er verabschiedet sich: "ich mach jetzt nur noch Theater".. "achne Politik" Wir lachen, da fiel mir doch noch ein Reinhard Mey Lied ein: "Großmutter, Kasperle und das Krododil", nächstes Mal, versprochen!
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Wir kommen am Rathausplatz an, eine handvoll Leute sitzt am Grünenstand, wir werden begrüßt von jungen Grünen, die von ihrer Aufmachung, ihrer Kleidung und ihrem Umgang überhaupt keine Grünen sind,also, so wie man sie sich vorstellt, hätten genausogut in der CDU ihre Heimat finden können, ich freue mich aber darüber, dass sie den Weg nicht dahin gegangen sind.
Wir spielen zu aller erst Frösche weinen nie, dann Holland und schließlich Lesbische, Schwarze, Behinderte, anständiger Aplaus.
Dann kommt auch schon Olliver Keimer, er begrüßt uns, ist höflich, nett und ließt eine Kurzgeschicht von Max Goldt aus seinem Buch "Quitten für die Menschen zwischen Emden und Zittau" vor, der Bus und Fluglärm stört ihn ein wenig, er verhaspelt sich zwei drei mal, aber er kommt doch sehr gut durch. Danach spielen wir Politiker beim Ficken, ich achte auf Ollis Gesicht, er grinst und findet es lustig. Ich schäme mich beim Wichsen und dann noch ein kleine Meerjungfrau.
Eine wunderschöne Geschichte von Kurt Tucholski folgt: "der Mensch!" Er liest jetzt sicherer, er hat Spaß an der Sache bekommen, verliest sich gar nicht mehr. Wir lachen, freuen uns, dass wir hier sind und dass wir das mitmachen, mittlerweile sind wir ca. 25 Leute mit Zuhörern, Organisatoren und uns, also Olli und wir drei, denn Odo kam übrigens doch noch rechtzeitig.
"Das Loch" wieder ein Text von Kurt Tucholski folgt. Ich wusste gar nicht, dass der so gut schreiben konnte. Ich kannte bis dato nur den Text, in dem er sagte: "Soldaten sind Mörder", aus dem Zusammenhang gerissen, war das immer eine hohle Phrase, die ich nicht einordnen kann, weil es die dummen 14-jährigen Punker immer auf ihren Armeerucksäcken als Sticker, die sie bei A.M.Music oder anderen Mailorders bestellt haben, angenäht auf diesen getragen haben. "Soldaten sind Mörder" Meint der das ernst?, ich wusste es nie. Wenn man aber "Loch" gehört hat, dann muss man davon ausgehen, dass er nicht die 14-jährigen Parolenschreihälse, die jeden Scheiß mitkrakehlen, ansprechen wollte, sondern Menschen, ja, ich meine Menschen, die daüber nachdenken sollen. Ich werde jetzt Tucholskifan, sobald ich meine derzeitigen Bücher zu Ende gelesen habe, die da wären: 13, 39.90, 1979! Tatsächlich! 13 habe ich vor vier Jahren angefangen, wollte ich endlich zu Ende lesen, ich habe nie die Zeit und Lust gehabt, obwohl es echt ein gutes Buch war, es zu Ende zu lesen, die letzten 50 Seiten waren die letzten 4 Jahre ungelesen geblieben. Dann 39.90, ein Buch eines Mannes, der in einer Pariser Werbeagentur arbeitet und darüber ein Buch schreibt, was mich interessiert, da ich gerade eine Ausbildung in einer Werbeagentur angefangen habe, leider ist die deutsche Übersetzung sprachlich schlecht gelungen, finde ich, so dass ich es kaum lesen kann, hier fehlen mir noch 50 Seiten, aber das kann echt noch Wochen dauern, ich quäle mich durch dieses Buch, zu guter Letzt 1979, ich kenne nur Faserland von Christian Kracht und freue mich jetzt schon auf "1979".
Na gut, kurz unterhalte wir uns noch mit Herrn Keymes, was wir so machen, wir kommen kurz auf die Werbung zu sprechen, und über Privatkassen, ich stecke gerade in eine Kampagne für die Privatversicherung, schwieriges Thema, schwierige Zeiten, Kontra oder Pro, wer kann das entscheiden?
Er verabschiedet sich: "ich mach jetzt nur noch Theater".. "achne Politik" Wir lachen, da fiel mir doch noch ein Reinhard Mey Lied ein: "Großmutter, Kasperle und das Krododil", nächstes Mal, versprochen!
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Eggi - am Mittwoch, 8. September 2004, 11:06 - Rubrik: Quelle