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und in Sachen Schnaps ein Experte.

 
Ein Erlebnisbericht einer Verhandlung vor einigen Jahren in Neuss, ein alter Handballfreund war bei meinem Vater Refrendar und ich wollte damals noch Jura studieren.
Die Verhandlung begann. Es war ein Betrüger, der einer Russlanddeutschen versprochen hatte, ihre Familie nach Deutschland nachzuholen und hat sie dabei um ca. 25000 DM erleichtert.
Richter Bott ermahnte erstmal die Staatsanwaltschaft, dass der Angeklagte nicht Engler, sondern Engel hieß und verwies auf eine bessere Recherche! Dann kam die Zeugin, sie wurde befragt, wie es dazu kam, was für Versprechungen gemacht wurden. Auf die Frage des Refrendars, ob sie bis zum Existensminimum gebracht worden ist, fing sie nickend an zu weinen. Damit war die Zeugin unbrauchbar.
Der Angeklagte wurde verhört. Richter Bott: "ich bin ein Freund von Tatsachen, ich habe mir deshalb ihre Akte rausgeholt und habe sie studiert. Mir sind sehr interessante Dinge aufgefallen, sie sind Mahnungen erst dann nachgekommen, wenn sie mit einem Bein schon im Knast standen. Soll ich mal ihre Vorstrafen vorlesen?" "ne, ist nicht nötig" "ich denke schon..." Er fing an von 1985-1999 es waren knapp 50 Delikte, ab und zu blickte er auf und sagte dann bei der Hälfte so um 90 rum: " ich nehm jetzt einfach nur noch die letzten sechs Delikte" und fing wieder an. Endlich vorbei. "Was haben sie zu Ihrer Verteidigung zu sagen. "Darf ich ihnen meine Firmenbroschüre geben? Ich arbeite mit Isle of man zusammen" "Wenn ich Isle of man schon höre, denke ich Verbrechersyndikat, das hätten sie mal besser nicht erwähnt, aber geben sie mir ihre Broschüre" Er liest sie sich durch: " Herr Staatsanwalt, wollen sie Menschen aus Polen kaufen?" "Wie bitte?" "ich meine Instantkaffee und andere Sachen, die beim Hehler abgefallen sind und jetzt hier in der Broschüre auftauchen, Herr Staatsanwalt, das müssen sie gesehen haben." Der Staatsanwalt stand auf. "Hier sehen sie, ein Komma!" Er dreht sich zum Angeklagten und vernichtet ihn mit folgendem Satz: "ich muss schon sagen, Ihre Rechstschreibung ist der neuen deutschen Rechtschreibreform schon weit vorraus!"
Dann das Schlusspladoyer des Angeklagten: er fing von seiner Krebskranken Frau zu erzählen, und dass sein Sohn gestorben sei und dass er das Geld zurückzahlen will." "warum machen sie die arme Frau noch unglücklicher, sie werden die nächsten Jahre im Knast sitzten und weden kein Geld verdienen!, Herr Staatsanwalt, ihr Antrafg bitte." Der Refrendar stand auf, Hand in der Hose, er wurde streng ermahnt, dass es das Gericht und nicht die Uni sei. "Die Staatsanwaltschaft sieht hier den Tatbestandes des Betruges gemäß §§..., jedoch handelt es sich um wirtschaftlichen Betrug, was höheres Strafmaß zur Folge hat. Unser Antrag lautet 2,5 Jahre ohne Bewärung!"
Dann erstmal Pause bis der Richter das Urteil fällt. Der Refrendar stellt meinem Vater die Frage, ob der Antrag richtig sei und ob der Richter auch das Strafmaß erteilt. "bei Richter Bott kann man das nie wissen, er kann auch schon mal mehr geben!" Mein Vater lächelt, ich weiß, dass er das an diesem Richter schätzt! Er gab tatsächlich zweieinhalb Jahre.
Danach gab´s noch einen Fall, indem Richter Bott Zeuge war, sein
Kommentar dazu war, dass heute der Tag sei, an dem dieses Gericht den ersten ehrlichen Zeugen hört!
 

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